servus leute, das soll ne mehr oder weniger ausführliche übersicht sowie biertrinkplan von meiner reise sein.

31.8.06

more pix of fraser-island

















26.8.06

sandkasten fuer jedermann




































mahlzeit,

wer australiens ostkueste hochfaehrt kommt um fraser-island nich drumrum( der runterfahrer uebrigens auch nich, nur das fraser dann auf der anderen strassenseite liegt). als backpacker weiss man eh schon alles ueber fraser bevor man ueberhaupt in die naehe kommt. stundenlang musste ich mir die berichte der anderen backpacker anhoeren die fraser schon hinter sich gebracht haben. viele von ihnen mutierten zu euphorischen geschichtenerzaehlern und meinten sogar dass es das beste ihres gesamten australienaufenthaltes gewesen sei. also kurzum, fraser ist pflicht und da ich mich zum gewoehnlichen 0815 backpacker zaehle beugte ich mich natuerlich der vorbestimmung die insel auch zu besiedeln...wenn auch nur kurz!

fraser-island ist die groesste sandinsel der welt, und dementsprechen nur mit einem 4wd (four-wheel drive) zu befahren. man faehrt entweder bei low tide direkt zwischen pazifik und duenen am strand entlang oder auf sandpisten im inselinneren. die hauptattraktionen sind das 4wd fahren an sich (bin natuerlich auch ein ganzes stueck gefahren), das maheno schiffswrack, indian-head und lake mc kenzie. indian head ist eine felsklippe von der man in den fast glasklaren ozean schaut und dabei vor allem tigerhaie, delphine, mantarochen, schildkroeten und natuerlich wieder buckelwale sieht...end geil sag ich euch!!! es wird dringend abgeraten im meer schwimmen zu gehen, da es hier nur so von tigerhaien wimmelt und die stroemung (sofern die haie dich verschmaehen) dir nen lift nach papua-neuguinea gibt. zur bildlichen untermalung des ganzen bekommt jeder der nach fraser-island faehrt das nette foto eines paerrchens vorgelegt welches vom indian head aus fotografiert wurde. es zeigt das junge glueck beim liebesspiel...oh wie schoen...waere da nicht ein gewisser 4-5 m langer voyeur (wird bestimmt anders geschrieben) namens tigerhai in respektvollem 3m abstand zu sehn. zu einem "dreier" ist es aber gluecklicherweise nicht gekommen. ich glaub der tigerhaie war ein bisschen schuechtern und hatte angst er koennte ihr nicht laenger als...ach lassen wir das!

zudem gibt es hier auch ne menge dingos, kleinere warane (obwohl die immer noch gut 1,5m lang sind) und das uebliches kriechzeugs. der spassfaktor einer jeden tour ist immer von der gruppe abhaengig! du kannst in der trostlosesten wueste einen riesenspass haben und wiederum z.b. auf fraser dich 3 tage langweilen. letzteres ist mir beinahe passiert waere da nicht dean gewesen.

ich habe von raibow beach aus eine selfguided 3 tagestour gebucht was soviel bedeutet das du jeep, karte, zelt und die noetigen infos gestellt bekommst und den rest selber planst. dies ist die guenstigste und beliebteste variante um nach fraser zu gelangen und wird auch von fast jedem backpacker so gemacht. wir waren alle zusammen zehn mann, wobei sechs davon die stimmungskillende altersgrenze von 30 laengst ueberschritten hatten. es waren drei paerrchen, eine mutter mit toechterchen meine wenigkeit und, welch ein glueck, der andere single dean mit von der partie. in gewisser weise bildeten wir beide fuer die kommenden drei tage ein paerrchen.

die von dean und mir vorgeschlagene rockmusik im jeep zu hoeren wurde staendig unter vorwand seltsamster ausreden kategorisch abgelehnt. und wenn doch mal gespielt dann so leise das es die rockband beschaemte und wir letztendlich um ausschalten des radios baten. die restliche fahrt ueber wurde lighthousefamily (wie aetzend) , etc. gehoert. es wurde ein akribisch genauer zeitplan erarbeitet mit jeweiliger aufgabenverteilung fuer die kommenden tage. dieser beinhaltete fruehes schlafengehen und sehr fruehes aufstehen. es wurden nur zeltplaetze angefahren wo noch kein anderes zelt stand (man mag ja die ruhe und abgeschiedenheit). und es wurde um zimmerlautstaerke nach 10 uhr gebeten. die paerrchen versuchten auch alle streng darauf zu achten sich nie mehr als fuenf meter von der jeweiligen besseren haelfte zu entfernen. klingt alles schoen spiessig oder?...war es auch! waeren da nicht die beiden schwarzen schafe der gruppe: dean und dann zaehle ich mich einfach mal dazu. wir beide waren im besten alter um abends auch mal etwas laenger zu machen und dabei die zimmerlautstaerke zu missachten. wir beide (man mag es kaum glauben) waren auch die einzigen welche sich einen alkoholproviant mitnahmen. dean versorgte sich mit zwei flaschen rum und ein paar colaflaschen, ich hatte mir nen 30dosen bierkarton mitgenommen. zum erschrecken der uebrigen besatzung hat auch kein tropfen dieses proviantes die insel jemals wieder verlassen. derart praeperiert stuermten wir jeden abend den jeep um der ,mit voll angeschlagener lautstaerke, und natuerlich mittels unterstuetzung unserer chorknabenstimmen, bass und e-gitarren dominierenden hard-rock musik zu froehnen. irgendwann so gegen mitternacht wurde uns beiden dann im handgemenge der autoschluessel weggenommen. da nur vier zelte zur verfuegung standen schliefen wir beide am ersten abend mit dem toechterchen in einem zelt. zuvor gab es noch eine halbstarke drohung der mutter an uns beide ihre tochter nachts gefaelligst nicht zu belaestigen, wobei sich das bei deren anblick fuer mich sowieso kategorisch ausschloss! sie selber bat uns dann (frueh um sechs!!!) das zelt zu verlassen um sich umzuziehen. wir gaben ihr dann zu verstehen das keiner von uns beiden freiwillig hinschauen wuerde und wir nicht gewillt sind den warmen schlafsack zu verlassen.

den naechsten abend passten wir dann besser auf den schluessel auf und da gings auch bis frueh um drei. "leicht" angetrunken entschieden wir dann auch gleich im jeep zu schlafen.das war kein schoener anblick fuer diejenigen welche uns dann frueh so vorgefunden haben. in der nacht ist uebrigens noch der 40l wasserkanister auf dean gefallen. doch der hat nix mehr mitgekriegt und ich hab ihn dann schliesslich von seinem 40kilo schweren schlafgefaehrten befreit! als wir 11uhr mittags dann beschlossen das erste konterbier zu trinken sanken wir in den augen der uebrigen mannschaft endgueltig auf die unsoziale, niveaulose proletenstufe ab. also uns wars eh egal und wir hatten spass. das heisst uebrigens nicht das ich mich hier in australien von einem kater zum naechsten trinke!!! bis auf wenige ausnahmen trinke ich hier recht wenig alkohol und wenn dann nur bier.

fraser-island ist ansich wirklich schoen...nur geht viel verloren wenn die gruppe eher spiessig ist, gar nicht auszumalen was ich ohne dean gemacht haette. ansonsten sind wir huefttief einen bach entlanggelaufen. wir sind im kristallklarem (habe nie vorher so klares wasser gesehn) lake mc kenzie geschwommen. wir haben eine kleine sandduenenwanderung gemacht und sind halt die meisste zeit auto gefahren. einmal mussten wir einer italienischen gruppe beim jeep ausbuddeln helfen. die haben sich so tief in den sand gefahren dass sie nicht mehr rauskamen und dann hiess es alle mann unter die raeder und schaufeln! das war ziemlich lustig. auf der faehre zuruck wurden wir von einer gruppe delphinen begleitet die so 15m neben dem boot schwamen und spielten. sie sprangen ab und zu aus dem wasser und schwamen auch mal auf dem ruecken. wir haben sie dann noch vom strand weiter beobachtet. das war mal echt klasse!!!

so bevor es wieder zu lang wird( hab schon kritik bekommen) hoer ich mal auf mit schreiben.

dann machts mal jut und bis die tage porschi

ps: irgendwie kann ich nicht alle bilder hochladen, versuchs mal mit ner neuen post

23.8.06

ich hasse gemuese

tach miteinander,

ich bin gerade auf jobsuche in bundaberg noerdlich von brisbane in queensland. ja genau da wo der bekannte bundaberg rum herkommt. den hab ich mir uebrigens gestern bei der destilleriebesichtigung hinter die binde gekippt!
bin die letzten tage frueh um fuenf aufgestanden um 10 stunden lang im buecken bei ueber 40grad zucchinis zu pfluecken. ich sags euch das erinnert mehr an arbeitslager und moderner sklaventreiberei. ich bin mir auch sicher das amnesty-international nicht von dieser art jobs in kenntnis gesetzt wurde. jedenfalls ist mein ruecken schrott!!! das muss sich auf dem zucchiniacker dann etwa so angehoert haben:

ruecken an grosshirn: sag mal was zum teufel mache ich eigentlich hier???
grosshirn an ruecken: sei still und mach weiter!
rucken an grosshirn: sag mal spinnst du? noch ne stunde und ich bin ein krueppel!
bauch an mund: du ich hab riesendurst sag der hand mal sie soll wasser holen!
mund an auge: hey du da oben wie lang ist die scheiss zucchinirehe denn noch und wo ist das wasser?
auge an bauch und mund: tja jungs wollt ihr es durch die blume hoeren oder direkt und schmerzhaft?
bauch an auge: durch die blume
mund an auge: jetzt mal raus mit der antwort, mach es kurz!
auge an beide: also jungs ich kann von hier kein ende sehn. ihr werdet euch wohl noch ne stunde gedulden muessen
bauch und mund zusammen: eh alter traenensack rueck das wasser raus sonst gibts ne handfeste meuterei
bauch an beine: bewegt euch mal zum ende der reihe wir haben alle durst ach so und hunger hab ich auch!
grosshirn an bauch: ich sags ja ungern aber die haende haben kein essen mitgenommen
bauch an grosshirn: willst du mich verarschen?
auge an bauch: ich hab auch nix gesehn
bauch an alle: ich streike...ich mach nich mehr weiter
grosshirn an bauch: jetzt zick hier mal nich rum in 7 stunden hastes ueberstanden
alle an bauch: heut abend gibts auch nen extra-bier fuer dich
bauch an alle: scheissbande jedesmal das selbe mit euch
auge an haende und ruecken: macht mal bissel schneller der aufseher guckt schon wieder rueber!
haende an auge: was noch schneller wir sind doch keine chinesenhaende wie die acht reihen neben uns!
ruecken an auge: hier sind chinesen???
auge an alle: ja wir sind die einzigen europaer weit und breit...nur asiaten um uns rum
ruecken an alle: auf wessen mist ist die idee des gurkenpflueckens denn eigentlich gewachsen???

alle an ruecken: zucchinis! wir pfluecken hier zucchinis!!!
ruecken an alle: is doch scheissegal was wir pfluecken. sieht doch eh alles gleich aus, oder kann mir hier einer nen chinesen von nem koreaner unterscheiden, hae???
grosshirn an ruecken: jetzt werd mal nich rassistisch
haende an grosshirn: du bist mal ganz still! das ist alleine deine schuld das wir hier im dreck nach gemuese buddeln!
mund an grosshirn: sag mal was verdienen wir hier eigentlich?
grosshirn an mund: naja so 2 dollar pro geleerten 50l eimer
bauch an grosshirn und mund: ist das viel?
alle ausser grosshirn an bauch: es reicht um einen chinesenbauch zu befriedigen
bauch an alle: und was ist mit mir dem deutschen bauch wird der auch satt?
alle ausser grosshirn an bauch: noe!
beine und haende an auge: wie sehen wir eigentlich aus?
auge an haende und beine: ziemlich scheisse das wird ne lange dusche!!!
ruecken an auge: und ich wie seh ich aus?
auge an ruecken: du idiot, ich kann dich seit 25jahren nich sehn! wann begreifst du schwachkopf das denn endlich mal?
ruecken an auge: ist wahrscheinlich auch besser so!wer will von dir schon gesehn werden?
grosshirn an ruecken und auge: hey ihr streithammel hoert mal auf mit dem kinderkram! ihr seid doch keine siebzehn mehr
beine zu sich selber: siebzeh hm ach ja...schoen wars mit siebzehn.
grosshirn an alle: jungs wir machen das jetzt mal demokratisch. wir stimmen ab ob wir weitermachen!
also wer ist fuer aufhoeren?
mund: ich nich
auge: ich
ruecken: ich na logisch
bauch: ich hoer auf
hande: ich auch und mund du musst ja nix machen du fauler hund deinen job haett ich gern!
mund an haende: du bist doch viel zu bloede zum reden
beine: wir streiken auch
grosshirn an alle: ich schliess mich dann mal der mehrheit an.
ruecken an mund: hey alter sag dem sklaventreiber da drueben mal das der sein gemuese selber suchen kann. wir hoeren auf!!!
mund an alle: muss das sein?
alle an mund: jaaaaaaa du verraeter mache hinne!sonst...
mund an alle: was sonst?
haende an mund: sonst gibts gleich eine auf die schnauze!
mund an alle: okay okay ich mach ja schon
mund an aufseher: HEY GUY...I QUIT! I'M NOT GONNA WORK FOR YOUR BLOODY FARM ANYMORE!!!TO BE HONEST WITH YOU, THIS JOB IS MADE FOR SLAVES!!!
alle ausser haende an mund: das haste gut gemacht...wir sind stolz auf dich
haende an mund: das war doch keine kunst das mach ich mit verbundenen augen und krueckstock
auge an mund: keine witze mich wirst du immer brauchen also denk gar nicht erst daran mich mal zu verbinden.
ruecken an ohren: was sagt der typ denn?
ohren an ruecken: keine ahnung der nuschelt so
auge an alle: der sieht nich besonders begeistert aus von unserer idee
alle an auge: ist uns wurscht
grosshirn an beine: lasst uns gehn
alle an bauch: und du kriegst jetzt erst mal nen eiskaltes bier
bauch an alle: ach jungs was waere ich nur ohne euch...danke!!!
alle an bauch: ein oller wasserbauch...ha ha ha

ihr seht mir gings in den letzten tagen beschissen! aber jetzt wird alles besser. hoffe ich zumindest!

bis denne porschi

20.8.06

mal was unlustiges









































































































































































































































































































halloele allerseits,

vielleicht habt ihr ja schon von meiner missglueckten wanderung in fiji gehoert, fuer alle die noch unwissend sind gibts die ganze story jetzt zum lesen. ich weiss es ist ne menge stoff aber manche sachen lassen sich nicht kurz fassen!:

es klingt vielleicht ein bisschen seltsam oder komisch aber ich fang einfach mal an. es gibt in fiji eine insel namens "WAYA" (die suedlichste und zweitgroesste der yasawa-islands group) welche nur aus gebirge und ein paar straenden besteht. die einheimischen sprechen von einem gott welcher die insel und die bevoelkerung beschuetzt. dieser gott erscheint in gestalt einer schlange mit zehn koepfen. dieser gott (so der glaube der einheimischen) sorgt in regelmaessigen abstaenden fuer das verschwinden oder verlorengehen von menschen die sich ins gebirge begeben. so sind in den letzten jahren ein amerikaner und ein paar einheimische im gebirge verschollen. die einheimischen kehrten halbwegs unversehrt (nach zwei tagen glaub ich) wieder zurueck. vom amerikaner wurden zwei wochen spaeter von einem local (der mit der durchstochenen wange...am ende wisst ihr wen ich meine) nur noch die haut und seine knochen gefunden. selbst das amerikanische militaer suchte 2 wochen lang vergeblich nach ihm. man brachte den leichnam zu verschiedenen aerzten welche alle nicht erklaeren konnten wo der rest seines koerpers verblieben ist. die einheimischen glauben dass sein fleisch von der zehnkoepfigen schlange gefressen wurde. jedenfalls erzaehlten sie mir das diese schlange die menschen, welche sie im gebirge verschwinden laesst, auf die probe stellt um anschliessend ueber rueckkehr ins dorf oder tod in den bergen zu entscheiden. sie sprachen davon das wenn du mit unlauteren absichten die insel betrittst die zehnkoepfige schlange dich in irgendeiner form bestrafen wird. ebenfalls sagten sie das der amerikaner irgendwelche messgeraete mit auf seine wanderung genommen hatte und auch sonst ein geheimnis ueber seinen aufenthalt auf der insel machte. selbst eine aeltere frau welche ich spaeter in einem kleinem dorf im gebirge der hauptinsel fijis (viti-levu, ca 150km entfernt) getroffen habe kannte die geschichten dieses gottes. soweit die berichte der einheimischen bevoelkerung. das alles klingt selbst fuer mich sehr sehr komisch und weltfremd aber...

und nun zur eigentlichen geschichte:
mein reisefuehrer schrieb von einer der eindruckvollsten wanderungen im gesamten suedpazifik. der weg fuehrt von der suedkueste der insel bis zur nordkueste ueber das gebirge. wenn alles nach "plan" laeuft erreicht man nach ca. 4stunden ein kleines dorf am strand der nordseite. von all den inselgoettern und den tuecken des gebirge nichts wissend beschlossen simon und ich am freitag den 4. august so gegen 12.00uhr diese wanderung (er barfuss, ich in flip-flops) zu unternehmen und puenktlich zum dinner wieder im resort zu sein.
wir liefen erst so ne stunde ueber felsen am strand entlang und erreichten schliesslich ein dorf, den eigentlichen start des wanderweges. eine alte frau warnte uns noch, als wir sie nach dem weg fragten, das man dieses gebirge niemals ohne einen fuehrer betritt und schon gar nicht als tourist. blauaeugig und der guten frau nicht wirklich glaubend taten wir es doch und verfehlten den weg wahrscheinlich schon nach den ersten hundert metern. anstelle des wanderweges (wir waren die ganze zeit im glauben das wir uns auf dem richtigen weg befinden) befanden wir uns auf einem kleinem pfad der nur von den einheimischen genutzt wird um pfefferpflanzen auf gewisser hoehe anzupflanzen.
jedenfalls endete dieser pfad irgendwann einmal unterhalb eines gipfels im nirgendwo. doch es war schon zu spaet zum umkehren da wir schon drei stunden gewandert sind und in zwei stunden die sonne untergehen wuerde. so beschlossen wir ueber den gipfel zu klettern und auf der anderen seite das meeresufer zu erreichen. da wir uns nun ( mit ausnahme des felsigen gipfels) mitten im dschungel befanden war ein schnelles vorankommen nur noch unmoeglich. wir sahen einen berggrat nicht weit entfernt in westlicher richtung welcher fast unbewaldet in richtung ozean fuehrte. und so entschieden wir uns ein stueck zurueck auf einen benachbarten berg zu klettern um ueber diesen jenen grat zu erreichen.
glaubt mir das war eine der duemmsten entscheidungen die ich je in meinem leben getroffen habe.
nach ewigem klettern durch fast undurchdringliches gestruepp sowie ueber rutschige felsen fanden wir uns kurz vor sonnenuntergang noch immer unterhalb des auserkorenen berggipfels an einem verdammt steilen, sandigem berghang wieder. die strecke zurueckblickend hatten wir beide keine ahnung wie wir hier her gekommen sind...jedenfalls sah der weg scheisse gefaehrlich aus. unter uns waren 400m abgrund und weit und breit kein halbwegs sicherer weg hoch oder runter zu finden. zu guter letzt rutschte ich vor erschoepfung aus und fiel ca. 4 oder 5m den hang runter bis ich einen einsam herumstehenden baum greifen konnte.
ich habe keine ahnung wo dieser baum an diesem sonst kahlen hang herkam, nur moechte ich mir nicht vorstellen was passiert waere wenn dieser nicht da gestanden haette.
es wurde dunkel und wir fanden einen kleinen felsvorsprung (ca.1-2qm gross) der von drei kleinen nadelbaeumen in hangrichtung umgeben war. da dies der einzig halbwegs sichere ort vor dem abrutschen in die tiefe zu sein schien beschlossen wir hier die nacht zu verbringen.
die 1,5l wasserflasche die wir zur wanderung mitgenommen hatten war schon laengst bei den ueber 35 grad unterwegs aufgebraucht, doch hatten wir beide riesigen durst.
in der nacht wurde es so arschkalt (ich hatte nur t-shirt und badeshorts an) dass wir uns mit umliegendem gras und einem haufen erde bedeckten um nicht zu frieren und unnoetige energie zu verbrauchen. ebenfalls, ja ich weiss es ist peinlich!, umarmten wir uns um uns zusaetzlich warm zu halten...es war wirklich hundekalt!!! wir vereinbarten abwechselnd je eine stunde zu schlafen doch bis auf das ich einmal kurz weggenickt bin taten wir beide die kommenden 12stunden bis zum sonnenaufgang kein auge zu. ich sah in dieser nacht uebrigens dutzende sternschnuppen davon eine welche direkt ueber mir mit riesigem schweif den halben himmel entlangsauste...also sowas hab ich auch noch nie gesehn. ich deutete es einfach mal als gutes zeichen.

im resort bemerkten zwei deutsche maedels, denen ich von unserer wanderung erzaehlte, das wir nicht zurueckkehrten und alarmierten das personal. daraufhin wurde ein boot um die ganze insel geschickt um in jedem dorf (es gibt 4 auf der insel) und resort nach uns zu suchen. als sie erfolglos zurueckkehrten machte sich wohl schon so bisschen aengstliche stimmung breit. wir beide sollten nicht die einzigen bleiben welche diese nacht nicht schliefen. dem personal wurden ueberstunden angeordnet um wach und in kontakt mit den uebrigen resorts und den doerfern zu bleiben.
spaeter erfuhr ich das in einem dorf auf der insel die kirche die ganze nacht geoeffnet blieb und der pfarrer 0.00, 2.00 sowie 4.00 in der frueh eine andacht fuer uns hielt.
nach morgengrauen wurden aus jedem dorf und resort einheimische die das gebirge kennen(insg. 10 mann) auf die suche nach uns geschickt.
simon machte keinen guten eindruck. er wirkte irgendwie apathisch und hatte 12 stunden lang kraempfe in den beinen. gegen fuenf uhr morgens versuchten wir mit unseren blitzlichtern der kameras auf uns aufmerksam zu machen und tatsaechlich wurde am entfernten strand ein grosses lagerfeuer entfacht. nicht genau wissend ob dies uns gilt doch nun die richtung in welche wir zu gehen haben kennend beschloss ich alleine das dorf zu erreichen und hilfe zu holen. spaeter erfuhr ich das die dorfbewohner frueh beim travelli-fischen unsere blitzlichter sahen sie aber nicht orten konnten da es noch zu dunkel war und deshalb das riesige lagerfeuer entfachten um uns den weg zu weisen.
ich fuehlte mich relativ gut nur simon war nicht mehr in der lage runter zu klettern zumal der abhang an dem wir uns befanden sehr steil und gefaehrlich war.
meine schuhe hatte ich am abend weggeworfen da ich keinen halt in ihnen hatte und in den haenden tragen konnte ich sie auch nicht. so musste ich mich barfuss auf den weg machen.
ich kletterte ca. ne halbe stunde an einer felswand waagerecht in richtung eines mit hohem gras bewachsenem abhang. hinter mir ging es immer noch 300m unmittelbar in die tiefe wobei der fels staendig wegbrach an dem ich mich festhalten wollte. so hielt ich mich an den paar wurzeln fest die ich zwischen den felsen fand. die halbe stunde hatte ich mal richtig schiss!!!
als ich endlich den grashang erreichte "seilte" ich mich ruckwaerts durch das gestruepp ab was erstaunlich gut funktionierte. endlich gelang ich wieder in den dschungel und erreichte den berggrat auf welchem wir den tag zuvor schon zur kueste laufen wollten. hier kam ich gut voran ich drehte mich ein paar mal um und fotografierte die stelle an der ich simon zurueckliess.
spaeter ging es wieder durch meterhohes gras und gestruepp wo ich fuer alle 100m fast ne viertel stunde brauchte...das ist mal ganz schoen ermuedend wenn du diese scheiss lianen ueberall um dich rum hast und sie alle paar meter von dir reissen musst. ich bin auch durch etliche spinnennetze (die spinnen werden in fiji bis zu 20cm gross) gelaufen was mich aber irgendwie kein bisschen gestort hat. lieber spinnennetz als lianen, da kommste wenigsten voran! das schlimmste von allem war aber der durst ich hatte seit 16stunden nix mehr getrunken und war voellig dehydriert. ab und an wurde mir schwindelig dann hab ich mich hingesetzt und 2-3min durchgeatmet.
nach 2 stunden fand ich einen bach...ihr koennt euch nicht vorstellen wie ich mich gefreut habe!!! ich hab mich selten ueber etwas so gefreut wie ueber dieses wasser. ich hab den halben bach ausgesoffen und wusste das ich es geschafft habe.
ich folgte dem bach, sah noch ein paar wildschweine, welcher mich zum meer brachte. 20min spaeter erreichte ich das dorf. ich erklaerte die lage einem jungen, der mich zu seinem cousin, moses, brachte. moses war der bergfuehrer eines resorts der seinen freien tag hatte. ich zeigte ihm die fotos, des ortes wo simon sich noch befand, auf meiner kamera und malte ihm zusatzlich noch ne skizze in den sand. das gesamte dorf umringte uns schon. ich erinnere mich wie er "oh shit" sagte und meinte das dieser berg selbst fuer einheimische eine "no go area" ist da er viel zu steil und sandig ist. es gibt keinen weg weit und breit und er selber war in seinen 28jahren nur einmal da gewesen. er fuehrte mich in seine strohhuette gab mir tee und kekse und packte seinen rucksack um sich 10min spaeter mit seinem cousin auf die suche nach simon zu machen.

der maer (2.chief eines dorfes) holte mich ab und brachte mich in seine huette. er fuehrte mich zur dusche. die duschen in fiji sind nur ein wellblechquadrat mit nem rohr in der mitte, natuerlich arschkalt, aber ich habs genossen. er gab mir ein frisches poloshirt, ein zulu (gehrock) und lies meine sachen waschen. da hab ich mir dann auch zum ersten mal meine fuesse und beine richtig angeschaut. also das war kein schoener anblick sag ich euch...ueberall aufgekratzt und zerschnitten, cuts, blut und blasen knieabwaerts. einen zehennagel hab ich mir komplett abgehoben, wahrscheinlich als ich einmal am felsen abrutschte, jedenfalls hab ichs gar nicht bemerkt als es passierte.
als ich zurueck in seiner strohuette war kamen noch allerhand kinder und seine mutter (ueber 80jahre alt) herein um sich nach mir zu erkundigen. ich spielte ein wenig haendeverstecken mit den kinder bis sie dann irgendwann von ihm vertrieben wurden. er gab mir ein altes kissen und ich schlief dann sofort ein. er weckte mich ein paar stunden spaeter und meinte das es zeit zum gehen ist. ich war noch ganz benommen und stolperte aus der huette, da sah ich simon im sand sitzen. da haett ich fast geheult...aber nur fast. simon und seine zwei retter sind gerade erst im dorf angekommen. wir umarmten uns alle und ich machte noch ein paar erinnerungsfotos.
ich kann nur immer wieder betonen wie hilfsbereit und freundlich die menschen hier in fiji gerade in den kleinen und armen doerfern sind...einfach unglaublich!!!

sie haben einen anderen weg wie ich gewaehlt erzaehlte mir simon. sie sind auf den 20m hoeher gelegenen gipfel des berges geklettert und auf dessen grat talwaerts gelaufen. meine strecke war zu steil und unsicher ausserdem haetten sie dann auch die felswand entlanghangeln muessen und das wollte moses dann auch keinem antun. er erzaehlte mir noch im geheimen das simon geweint hat als er ihn fand...ich habs niemandem verraten.
wir wurden von einem boot abgeholt und zurueck zu unserem resort gebracht. simon gab moses noch 150dollar fuer die rettung, immerhin ein ganzer monatslohn fuer ihn. im resort wurden wir von allen jubelnd empfangen und ich gab fuer alle die nach uns in den bergen gesucht haben bier aus (waren auch ueber 60dollar aber mir wars eh wurscht). einer der fiji-boys der nahe dem dorf wo wir gestartet sind gesucht hatte ist irgendwo ausgerutscht und hatte sich die wange durchgestochen und nun einen 2cm langen riss in der linken wange wo er locker seine zungenspitze durchstecken konnte. jedenfalls sah er ziemlich uebel aus und wir bluteten um die wette wobei er gewann. er war es auch der die reste des amerikaner fand. spaeter beim bier erzaehlte er simon das die stelle wo er den amerikaner fand nicht halb so gefaehrlich war wie unser nachtquertier. wir hatten halt einfach glueck oder die zehnkoepfige schlange mag europaer.
wir holten uns dann noch schnell den obligatorischen anschiss des resortmanagers ab dass man nie alleine in fremden laendern auf wanderung geht und er rechnete uns fix die spritkosten der ganzen bootsuchaktion vor. natuerlich war auch er heilfroh das wir wieder da waren wobei ich ihm da einen gewissen eigennutz unterstellen moechte. ein unhappy end unseres ausfluges kaeme naemlich der schliessung seines resorts gleich. jedenfalls haette er ne menge fragen beantworten muessen. ich gebe ihm sogar eine gewisse mitschuld an der ganzen sache, da er alle touristen, so auch uns, bei ankunft nur ueber die happy hour und essenszeiten unterrichtete und dabei keine silbe ueber die gefaehrlichkeit der berge verlor. ich glaube sogar das er bisher immer nur glueck hatte weil die meissten touris hier zu faul zum wandern sind und alle anderen sich einer gefuehrten tour anschliessen. diese touren werden aber nur, so finde ich, als option und nicht als unbedingtes muss vermarktet. also die reisefuehrer (buecher) warnen uebrigens auch nicht obwohl schon ein tourist (der ami) auf waya ums leben kam! und wenn keiner warnt wird wieder jemand auf eigene faust loswandern, da bin ich mir sicher. ich kann nur hoffen dass der typ nach unserem fall in seiner begruessungsrede ein wanderverbot ohne fuehrer einbaut...wir haben ihn jedenfalls bei seiner benzinkostenrechnung unterbrochen und ihm mind. zehn mal aufgefordert dies in zukunft zu tun.
simon meinte spaeter noch das er den 5.august als seinen zweiten geburtstag feiern wolle. er verlies die insel zwei stunden spaeter um seinen flug nach los angeles zu bekommen. wir hatten keine richtige zeit mehr zum abschied gefunden was ich ziemlich schade finde immerhin sind wir seitdem wir uns an einem bartresen im sueden von viti levu getroffen haben die letzten drei wochen zusammen durch fiji gereist und haben ne menge sachen erlebt. zum beispiel wie er mit verbundenen augen und in bananenblaetter gehuellt zu seinem 35. geburtstag in ner schubkarre liegend von mir in den ozean geschmissen wurde. aber das ist ne andere geschichte.

wir sind legenden von waya geworden meinte moses und troestete mich damit das die zehnkoepfige schlange uns fuer gute menschen haelt. ausserdem waere ich der erste mensch der dieses gebirge von sueden nach norden auf diesem weg ueberquert habe...ein schwacher trost!

10.8.06

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