servus leute, das soll ne mehr oder weniger ausführliche übersicht sowie biertrinkplan von meiner reise sein.

9.12.06

klaus ist unser held






















































die reise ging los wir verliessen alice mit den zwei iren im gepaeck um uns den ayers rock (uluru) kings canyon und die olgas aus der naehe anzugucken und den ein oder anderen felsen zu bewandern. doch zunaechst einmal fuhren wir in westliche richtung auf dem sog. meereny loop in die western mc donnald ranges hinein.
auf dem weg ueberfuhr ich fast eine meterlange echse konnte aber gerade noch bremsen und blieb nur zentimeter vor ihr stehen…puh!!!
wir campten an einem billabong (wasserloch) und schliefen mal wieder unterm sternenhimmel da es im zelt viel zu heiss war und wir das rumschwitzen lieber den iren ueberliessen. das zelt aehnelte einem dampfbad am naechsten morgen...was aber auch andere gruende haben koennte...die beiden iren james und seine freundin haben sich ja lange nicht gesehn...jetzt stellt euch mal eben die szene bei titanic vor wie leo di caprio und die andere da so im auto liegen und die scheiben vom auto naja ihr wisst schon worauf ich hinaus will...schweinerei und das alles in meinem zelt!!!unerhoert!!!;-)

frueh morgens sprangen wir in den billabong welcher von riesigen felswaenden und einer schlucht umgeben war durch welche man hindurchschwinmmen konnte. voll genial!
wir kamen zu einem heiligen ort an welchem die aboriginals ihre gelbe koerperfarben fuer spirituelle zeremonien aus ockerfelsen herausgewannen. die kommenden stunden waren julius und ich mit gelben handabdruecken auf dem ganzen koerper geschmueckt.

wir hatten die glorreiche idee 500km dirt-road also outbackpiste zum kings-canyon zu fahren welche nur fuer 4wd empfohlen wurde. 5 stunden und 70km spaeter gaben wir schorschi zuliebe das vollkommen sinnlose unternehmen auf, bogen bei der naechstbesten gelegenheit ab und fuhren 40km ueber stock und stein zur erstbesten asphaltstrasse zurueck.
der plan wurde geaendert und wir fuhren nach alice zurueck. von da aus nahmen wir die 600km highway zum uluru.
kurz vor sonnenuntergang kamen wir zu einem roadhouse namens mt. ebenezer welches einen kostenlosen campingplatz im hinterhof hatte. es wurde unser basislager und wir sollten zwei der lustigsten abende hier in down under haben. es stellte sich naemlich heraus das zum einen zwei wuerttembergische backpacker hier arbeiteten sowie klaus der mit seiner kutsche auch im hinterhof wohnte. er ist eine der eindruckvollsten personen die ich auf meiner reise bisher getroffen habe.

klaus wanderte 1968 von rietberg (westfalen) nach australien aus und heiratete. als ihn seine frau verlies brach er komplett mit dem materiellem leben ab verkaufte alles was er hatte und reist seitdem 15 jahre durch australien. er umrundete down-under mehrmals mit dem fahrrad. er fuhr australiens laengsten fluss zuerst auf einem floss und anschliessend mit einem selbstgebautem, pedalangetriebenen amphibienfahrzeug auf und ab. seit fuenf jahren durchquert er den kontinent mit einer kutsche und zwei selbstgefangenen, wilden dromedars. er ist gerade auf dem weg zu den noch ueber 3000km entfernten kimberleys welche er vorraussichtlich in einem jahr erreichen wird. er durchquert dabei die verlassensten und heissesten wuesten australiens in denen er monatelang keine menschenseele trifft. er muss jeden tag aufs neue wasser suchen und hoffen das die ein oder andere quelle noch nicht versiegt ist. der mann ist jenseits der sechzig und fit und kraeftig wie ein mitzwanziger…er war supernett hat abends seine voll spannenden geschichten erzaehlt und mich sogar mal auf einem seiner dromedare reiten lassen.
dafuer hab ich ihm anschliessend geholfen die dromedare vom filzigen winterfell zu befreien. unsere volle hochachtung war ihm sicher.

abends sassen wir nun mit klaus, den iren und dem gesamten personal vom roadhouse bis tief in die nacht im hinterhof vom roadhouse und zechten ne menge bier. zu guter letzt machte sich noch eine dalmatinerdame in schorschi breit...sie hatte sich so sehr in ihn verliebt dass julius die dame gewaltsam aus dem auto und von seiner decke entfernen musste.
morgens gings nach dem obligatorischen katerfruehstueck weitere 250km zu den olgas.
die olgas sind ein felsmassiv die majestaetisch (ganz aehnlich wie uluru) in the middle of nowhere stehen. wir machten eine kurze wanderung und fuhren direkt zum uluru.
vom besteigen des heiligen berges wird zwar abgeraten da die einheimischen dies nicht wuenschen aber es ist noch nicht verboten wurden. noch nicht, es gibt verhandlungen wegen der schliessung.
nach kurzem hin und her haben wir uns dann doch entschlossen ihn hochzuklettern. es starben in der vergangenheit 36 menschen beim versuch den uluru zu besteigen. die aboriginals sagen es waere die strafe der goetter…ich sage es ist die logische konsequenz der australischen fast-food gesellschaft. wenn man die fettleibigen touris sieht welche in flip-flops versuchen die recht anspruchsvolle wanderung bei ueber 50 grad in der sonne (schatten gibt es hier nicht) mit zu wenig wasser im rucksack zu unternehmen wundert mich das die zahl der opfer nicht schon dreistellig ist. australien belegt international den zweiten platz an uebergewichtigen einwohnern den ersten platz haben noch immer unangefochten...ooh welch wunder...die yankies (amis) sicher. zum glueck geben aber die meissten nach den ersten 50 steilen metern auf. auch die beiden iren wollten kapitulieren und umdrehen.

auf halber strecke lief mein gipfelbier im rucksack aus, das hat vielleicht mal gestunken sag ich euch…also das nenn ich doch mal strafe der goetter…das schoene bier schnief!!!
am gipfel angekommen teilten wir das eine uebrig gebliebene gipfelbier welches mittlerweile schon 50 grad hatte…herrlich erfrischend war das!
wir blieben eine halbe stunde oben und machten handstandversuche. die aussicht war einfach genial, wohin man schaute karges riesiges outback. es war wirklich ueberwaeltigend.
beim abstieg halfen julius und ich einer aelteren japanerin noch mit wasser aus die hyperventilierte und am ende ihrer kraefte war...wir begleiteten sie nach unten.

puenktlich zum sonnenuntergang waren wir wieder beim auto und schauten uns nun etwas weiter entfernt den uluru mit der sonne im ruecken an.
am abend fuhren wir noch ein gutes stueck durch die dunkelheit in richtung kings-canyon zu einem roadhouse um den unverschaemten campingplatzpreisen vor ort zu entkommen.
es wurde wieder draussen geschlafen, diesmal mit regenschauer und morgens gings auf zum kings-canyon dem groessten canyon australien.
wir machten eine wunderschoene vierstuendige wanderung. wir hielten auf halber strecke im “garden of eden”, einem 10m tiefen wasserloch im sonst trockenem canyon, zum schwimmen an. der billabong war von gewaltigen felsen eingemauert und wir schwammen genau in der mitte.
von kings-canyon fuhren wir im eiltempo wieder zurueck zum basislager wo klaus und die anderen schon auf uns warteten. es gab ne grosse party bis frueh um vier. julius und ich schliefen schliesslich irgendwann einmal unterm tisch ein.
am morgen trafen wir noch ein aelteres deutsches paerrchen welches den ganzen weg ueber asien nach australien mit dem fahrrad hinter sich gebracht hat. er hatte schon siebenmal beim ironman auf hawaii teilgenommen und diesen auch beendet. demnaechst gehts fuer die beiden nach suedamerika...hut ab liebe leudde!!!

die uluru und gefolge tour hatte sich trotz der insgesammt ueber 1000km umweg absolut gelohnt. wir hatten einen riesenspass und das gerade und vor allem wegen den vielen tollen leuten die wir im mt. ebenezer roadhouse getroffen haben und die mit uns munter bis in die frueh die nacht zum tag gemacht haben.
bleibt nur noch klaus eine sichere reise in die wunderschoenen kimberleys zu wuenschen. moege er immer ein wasserloch auf seinen reisen durch die wueste finden. er hat alles richtig gemacht. wir beneiden ihn. klaus ist unser held.

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

sehr schoen, sehr schoen, da freu ich mich aber schon darauf, Bis jetzt waren deine Tipps die du mir gegeben hast wirklich sehr hilfreich. Ein bissl assi finde ich zwar wie ihr euch auf dem Uluruh benommen habt, aber das habe ich ja schon mal verlauten lassen. Hast du die reisigen Turtels noch sehen koennen- und wie war denn nun Karijni ich warte auf Infos.

Hochachtungsvoll der andere Aussireisende

3:48 PM

 

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