servus leute, das soll ne mehr oder weniger ausführliche übersicht sowie biertrinkplan von meiner reise sein.

26.12.06

endlich mal krokodile fuettern














































frohe weihnachten alle miteinander,


es fuehlt sich bei 45 grad im schatten nicht besonderlich weihnachtlich bei mir an aber wir tun
hier unser bestes ein bisschen weihnachtliche stimmung zu verbreiten. So waren julius und ich schon mit zippfelmuetze schnorcheln...aber mehr dazu in spaeteren berichten.

der groesste teil aller mangopicker verabredete sich in darwin um die end of season gebuehrend zu feiern. dem sind wir natuerlich gefolgt und verbrachten drei oder vier kurze tage und um so laengere naechte in darwin. viel von darwin bis auf den hostelpool hab ich jedenfalls nicht gesehn bis auf den hafen, hier verbrachten wir einmal den ganzen abend mit zwei einheimischen anglern...ach ja ne werkstatt noch die den schorschi mit neuem motoroel gefuettert hat...muss ja auch mal sein.

daraufhin ging der ernst des backpackerlebens wieder los, wir mit zwei bayerischen maedels, miri und peti, zuerst in den nahegelegenen litchfield national park (np) und anschliessend in den weltberuehmten kakadu np.

In beiden muss man hoellisch aufpassen nicht von irgendwelchen krokodilen verschleppt zu werden. hier ist naemlich das hoheitsgebiet der groessten salzwasserkrokos ganz australiens. bis zu sechseinhalb meter wachsen diese heran und haben auch dementsprechenden appetit, also schoen aufpassen war die devise.

der litchfield np ist mehr oder weniger eine ansammlung von wasserfaellen und schluchten in denen man (wohl) krokosicher baden kann. also ein regelrechter badenationalpark...das taten wir dann auch. ich sprang von baeumen in felspools oder hang die ganze zeit in irgendeinem wasserloch rum. zum abschluss fuhren wir noch an meterhohen termiten huegeln vorbei und ab gings in den kakadu np.

wir campten auf einer anhoehe um vor den krokos sicher zu sein doch hatten wir nicht bedacht dass wir uns im sumpfgebiet befanden. Und damit mitten im feindesgebiet der muecken...diese waren auch gerade auf dem kriegspfad gegen die deutsche brut und so kam es dass ich eine meiner schrecklichsten naechte in australien mit tausenden von hungrigen moskitos verbrachte. den andern drei gings auch nicht besser. peti sah aus wie ein streuselkuchen.

nach ueberlebter nacht machten wir auf dem krokoberuechtigtem adeleide river eine sogenannte „jumping croc tour“. man faehrt dabei auf nem kleinem boot den fluss entlang und wartet bis sich die ersten krokodile zeigen diese werden dann mit an einem stock befestigten fleischstuecken gefuetter. der stock wird dabei aber so hoch gehalten dass die krokos hochspringen muessen um diese zu erreichen. dabei entwickeln sie solche kraefte dass sie bis zu zwei drittel aus dem wasser springen...voll krass!!!

die wahre schoenheit des nationalparks verschloss sich aber den biergetruebten augen uns biologiebanausen. kakadu ist was fuer kenner die zwischen all moeglichen graesern und vogelarten unterscheiden koennen und fuer die nicht ein strauch im wald halt eben nur ein strauch zum dranpinkeln ist.

das schoenste an kakadu, und allein dafuer hat es sich schon gelohnt herzufahren, waren die einmaligen und nur hier so toll erhaltenenen aboriginal-felsmalereien welche teilweise bis zu 5000 jahre alt sein sollen...kaum zu glauben!!!
wir blieben zwei tage guckten uns alles an, liefen zu dem ein oder anderen lookout und weiter gings zurueck nach katherine wo wir bei nicola und alex uebernachteten.

die beiden haben sich beim reisen in neu-seeland kennen und lieben gelernt. sie leben mit ihren zwei kleinen toechtern mitten im bush in der naehe der katherine gorge. sie haben sich ein haus gebaut und leben mit all moeglichem getier (auch pferde) abseits des trubels irgendwo im nowhere...es war ne tolle zeit bei den beiden die wir mit kanufahren und angeln verbrachten. ausserdem hab von ihrer geschuetzten veranda aus meinen ersten richtigen monsumsturm mit riesenblitzen und unvorstellbarem regen miterlebt...mann oh mann.


20.12.06

Paris...Florenz...Katherine






















unser weg führte uns also nach katherine. neben der arbeit im mangofeld trödelten julius und ich auch ab und an durch die kleinen galerien und geschäfte. katherine ist nämlich die aboriginalkunsthauptstadt australiens. wenn du etwas authentisches zu einem fairen preis und vielleicht auch noch vom künstler selber kaufen möchtest dann geh nach katherine.

an jeder ecke gibt es kunsthändler und werkstätten. vom gemälde bis zum yidaki (didgeridoo) gibts alles zu kaufen und du zahlst im gegensatz zu anderen städten nur einen bruchteil dafür.

ein beispiel: für das gemälde vom goanno dreaming ( foto oben) habe ich ca. 20 dollar bezahlt. in sydney verlangen sie in den galerien für gleichwertige kunst über 200 dollar...ein wahnsinn, aber die touris zahlen eben brav die preise ohne zu hinterfragen.

das besondere an katherine ist der charme der stadt...äusserlich sehr hässlich und einfach gebaut, doch ist die stadt eine oase der kunst und bewahrt sich gerade in den heutigen schweren zeiten der aboriginalpolitik einen guten touch vom aboriginal way of life.

mir wurde in einer der berühmtesten didgeridoowerkstätten von northern-territory (und somit australiens) gezeigt wie man ein yidaki herstellt. ich versuchte auf einem durch termiten ausgehölten eukalyptusstamm, also einem didgeridoo in rohform, zu spielen. und mir wurden die verschiedenen tonlagen der yidakis musikalisch vorgespielt, vom meister persönlich natürlich!

am ende meiner zeit in katherine kaufte ich mehrere bilder und mein erstes didgeridoo aus der wiege der yidakis:

my original didge from katherine, northern territory, australia.
für alle schlaumeier unter euch, ja ich weiss die wiege des didgeridoos liegt im arnhem land. es ist streng geschütztes aboriginal-land und somit sperrgebiet für weissbrote wie mich. aber das arnhem land ist ja von hier aus auch nur ums eck gelegen.
jedenfalls bin ich mächtig stolz auf mein yidaki!!!

18.12.06

mango mango mango












































hi folks,

unterhalb von darwin liegt eine kleine stadt namens katherine. geplant war uns die katherine gorge per kanu anzuschaun und gleich weiterzufahren...doch blieben wir mehr als drei wochen.
zunaechst aber kamen wir in einem kuenstlerhostel mit eigener didgeridoo werkstatt und streunenden huehnern im innenhof unter. hier erfuhr ich spaeter auch allen moeglichen kram uebers didgeridooherstellen und spielen.
doch erst einmal fuhren wir vom hostel aus zur katherine-gorge und machten einen halbtagestrip mit nem zweierkanu durch die ganzen schluchten und stromschnellen immer den katherine-river entlang.
da ich ja so ein bissel immer noch ne alte "dsc e.V. kanu-inge“ bin hab ich die ganze sache eher sportlich gesehen. dem julius hat das jedenfalls nicht so gefallen. der frise hat ganz schoen gekotzt da vorne im boot. wir mussten immer wieder das kajak ueber felsen und gestein tragen um in die naechste gorge zu gelangen...das war mal ne schoene schlepperei meine damen und herren!!!
als wir einen tag spaeter nach darwin weiterfahren wollte hatte ich die spontane idee noch schnell mal bei ner jobvermittlung vorbeizuschaun und zwei stunden spaeter standen wir zwischen 30 anderen backpackern aus aller welt auf einer mangofarm.
wir haben drei wochen lang, sieben tage die woche tagsueber mangos gepflueckt und abends...naja die sache mit dem bier kennt ihr ja schon.
man gab mir einen ganz speziellen job: so stand ich meisstens zehn stunden auf der erntemaschine am foerderband und sortierte die schlechten von den guten mangos und musste von jeder zweiten den stiel abbrechen...schoen stupide das ganze! ich wurde nach ein paar tagen dann liebevoll „binbitch“ von den anderen genannt.
unser team war im uebrigen ganz international besetzt: australien, england, irland, korea, japan, frankreich, estland, schweden, kanada und natuerlich good old germany.
julius bekam nach einer woche auf dem feld die mango-rush und durfte von da an im shed beim mangoverpacken arbeiten...der glueckliche! die mango-rush ist eine allergie die furchtbar juckt und rote pickel und schwellungen am ganzen koerper mit sich bringt.
fast 90 prozent von uns bekamen sie. wenn es schlimm wird muss man ins krankenhaus und darf da auch ne weile bleiben. ich hab die rush in der dritten woche bekommen sie aber heldenmutig ohne medikamente ueber mich ergehen lassen.(die medikamente kosten 150 dollar).
ueberraschend im camp war immer der gang zur toilette da man nie so genau wusste welches tierchen einem diesmal guten morgen oder guten abend (kommt ja immer ganz drauf an) sagt. die schlange war dabei dauergast und so teilten wir uns oefter mal das oertchen der stille.

am letzten arbeitstag wurde vom inhaber der farm ein riesiges kaltes buffet und bier spendiert. bei seiner ansprache meinte er dass wir geschichte geschrieben haben, noch nie wurden auf dieser farm so viele tonnen mangos in einer saison gepflueckt.

ich wusste ja schon immer das bei mir noch rudimentaeres kolchosen und LPG-BLUT durch die venen fliesst. 40 jahre arbeiter und bauernstaat kann man eben nicht leugnen auch wenn walter ulbricht und genossen damals von birnen und keinen mangos gepredigt haben.